Imposante Holzkonstruktion für ein Pneuhotel

Der Kran ist schon von weitem sichtbar und je mehr die Baustelle näher rückt, umso klarer wird, dass es sich beim Bauwerk um eine grosse Halle handelt. Hier entsteht das Fokke Pneuhaus mit Pneuhotel, Büro und Werkstatt.

Zurzeit ist nur die Holzkonstruktion zu sehen. Stefan Bryner, Projektleiter, arbeitet mit einem Team von drei bis vier Zimmerleuten seit gut drei Wochen auf der Baustelle. Beim Baustart wurden die abgebundenen Balken vom Holzlieferanten auf die Baustelle geliefert und am Boden zusammengebaut. Die Hohlkonstruktion, welche aus Fichtenholz besteht, wurde aufgrund der Pläne des externen Planungsbüros gefertigt. In Kürze werden die Wände mit Bindern verschraubt.

Innen- und Aussenwände

Bei der 2. Bauetappe wird nochmals ein dreiköpfiges Team rund vier Wochen weitere Montagearbeiten vornehmen.

Die Innenwände bestehen aus einer Holzrahmenkonstruktion und dienen als Trennwände zwischen Werkstatt, Pneuhotel und Büro. Als energieeffizienter Dämmstoff kommen Steinwollmatten zur Anwendung, welche in die Holzrahmen eingebaut werden.

Brandschutz bis 1'000 Grad

Die Steinwollmatten dienen zum Brandschutz und sind feuerfest bis zu 1'000 Grad. Die Trennwände werden zusätzlich auf beiden Seiten mit 15 mm dicken Fermacellplatten beplankt. Sollte ein Feuer ausbrechen, werden die Wände dem Feuer eine Stunde standhalten. Die Aussenwände bestehen aus Sandwichblech mit integrierter Dämmung. Um die Brandschutzvorgaben einzuhalten, wurden die Wände des Treppenhauses aus Backsteinen gemauert.

Im Bürobereich baut das Fischer-Team das Fussbodenheizsystem “Therm25“ (25 mm dicke Gipsfaserplatten) ein. In der Oberseite ist ein System eingefräst, welches eine rationelle Verlegung der Elemente und Heizrohre ermöglicht. Als Abschluss wird darauf ein Plattenboden verlegt. In der Werkstatt und im Pneuhotel wird ein Betonboden zum Einsatz kommen. Die Decke in der Werkstatt wird ebenfalls mit Fermacellplatten beplankt.

Industriehallen – kein alltäglicher Auftrag

Die Max Fischer AG baut pro Jahr im Schnitt 1 bis 2 Hallen für Industrie und Gewerbe, die aus einer Holzkonstruktion bestehen. Gemäss Stefan Bryner «hat sich die Holzbauabteilung dieses Know-how in der Vergangenheit angeeignet. Trotzdem handelt es sich bei Bauten in dieser Grösse um keine alltäglichen Projekte.» Eine Holzkonstruktion hat für Hallen gemäss dem Projektleiter diverse Vorteile: «Die Bauzeit ist relativ kurz, man kommt schnell voran. Die Holzbauelemente werden in unserer Werkhalle vorgefertigt und mit unserem eigenen Lastwagen angeliefert, sodass wir die Elemente nur noch vor Ort mit dem Kran aufrichten müssen. Zudem ist Holz ein widerstandsfähiger, robuster und nachwachsender Rohstoff, der sich als Baustoff sehr gut eignet. Immer mehr Bauherren und Architekten erkennen die vielen Vorteile des Naturbaustoffes Holz. Natürlich sind die Baukosten immer ein Thema. Dank der kurzen Bauzeit sind sie überschaubar.»

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