Gemeinschaftshaus Beck
Bauführer Martin Grossmann fährt mit seinem Auto vorsichtig die Einfahrt hinauf. Hinter den Bäumen, in der Lenzburger Altstadt, befindet sich die Baustelle für das „Gemeinschaftshaus Beck“. Hier ist die Max Fischer AG seit März 2018 im Einsatz.
Von der Strasse aus ist der Neubau kaum sichtbar. Er befindet sich in einer Art Park, umgeben von Wohnhäusern und einem alten Baumbestand. Damit die Wurzeln nicht beschädigt werden, wurden auf dem schmalen Weg, der zur Baustelle führt, Stahlplatten verlegt.
Das Gemeinschaftshaus soll nach der Fertigstellung im September 2018 für Events genutzt werden. Im Moment ist die spätere Unterteilung der Räume noch nicht zu erkennen, da sich das Gebäude noch im Rohbau befindet. Martin Grossmann zeigt deshalb, wo sich Loggia (offener gedeckter Sitzplatz), Küche, WC und der grosszügige Gemeinschaftsraum später befinden werden. Er ergänzt: „Grosse Fensterflächen werden für lichtdurchflutete Räume sorgen.“
Sichtbeton: Spezialwissen und Erfahrung waren notwendig
Nach der Auftragserteilung studierte Bauführer Martin Grossmann in einem ersten Schritt die Pläne des Architekten mit allen Details. Dabei stellte er fest, dass für die gewünschte Ausführung mit einer Fassade aus Sichtbeton Anpassungen notwendig waren: „Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung wissen wir, wo Schwierigkeiten auftreten könnten und wie man sie im Voraus verhindern kann. Wir schlugen deshalb vor, die Einteilung der Bretter zu ändern und die Arbeitsetappen anzupassen. Das waren keine riesigen Veränderungen, sondern eine Feinjustierung mit positiver Wirkung. Wir waren froh, dass der Architekt ein offenes Ohr für unsere Anliegen und Vorschläge hatte. Denn im Endeffekt sind wir dafür verantwortlich, dass die Arbeiten korrekt ausgeführt werden und der Sichtbetoneffekt perfekt aussieht.“
Bei der Umsetzung vor Ort ist die Max Fischer AG für alle Werkleitungen, die Kanalisation, das Fundament, den Rohbau und die Dachbrüstungen sowie die bereits erwähnte Ausführung in Sichtbeton (Typ 3.1 Brettstruktur) zuständig.
Die Max Fischer AG verfügt mit Roger Hunkeler und seinem Team über Spezialisten für den Sichtbeton. Als Basis dient eine Trägerschalung, auf welcher Bretter montiert werden. Diese werden anschliessend mit Zement-Schlämme eingestrichen. Dies ist eine Mischung aus Wasser und Zement. Nach dem Trocknen werden sie wieder entfernt, eingeölt und betoniert. Für die Brüstungen und Pfeiler wurde Pumpbeton verwendet, dem Kunststoff-Fasern beigemischt wurden. Diese Fasern vermindern die Rissbildung.
Unverkennbare und charakteristische Fassade
Nach der Fertigstellung wird die Fassade des Gemeinschaftshauses durch den Sichtbeton ihre ganz eigene Identität erhalten. Er wird dem Gebäude einen unverkennbaren Charakter verleihen. Sichtbeton bedeutet, dass die Oberfläche Kontakt zur Schalung hatte und Abdrücke der Schalung aufweist. Der Beton wird nicht verkleidet und wird auch am abgeschlossenen Bauwerk sichtbar bleiben.
Auch die Abteilung Holzbau ist involviert
Das innere Erscheinungsbild des Gemeinschaftshauses wird später durch den Holzbau geprägt. Auch hier ist die Max Fischer AG involviert. Sie übernimmt sämtliche Holzbauarbeiten: die Holzverkleidung der Wände und der Decke sowie die Verlegung des Holzbodens. Diese Arbeiten haben Ende Juli begonnen und werden bis September 2018 dauern.
Eine Besonderheit dabei ist sicher die spezielle Verlegung des Parketts, welches dem Gemeinschafshaus Beck zu einem einzigartigen Eindruck verhilft. Das Parkett wird nämlich nicht einfach in eine Richtung verlegt, sondern abwechselnd längs und quer. Durch diese regelmässigen Richtungsänderungen wird dem Boden ein unverkennbares Muster verliehen. Dieses Muster wird auch beim Terrassenrost weitergeführt.
Vor den Fenstern werden sogenannte Brise-Soleil montiert. Diese Holzlatten dienen als Lichtfilter und schützen vor zu viel Sonneneinstrahlung.
Gearbeitet wird mit heimischem Lärchenholz.
Skelettbau mit Sichtbeton und hölzerner Innenausbau